Neue Kunst in Hamburg: Jochen Weber & Alex Wissel – Mercedes Benz Vagabund

Photo: Jochen Weber

Neue Kunst in Hamburg: Jochen Weber & Alex Wissel – Mercedes Benz Vagabund

Opening
10 Jan 2014, 6.30 – 9 pm
 

Die Produzentengalerie Hamburg freut sich, im Rahmen der Stipendiatenausstellung von Neue Kunst in Hamburg e.V. die Arbeit Mercedes Benz Vagabund von Jochen Weber und Alexander Wissel zu zeigen.
Während seiner Reise durch Israel traf der Künstler Jochen Weber (*1980) auf Wohnungssuche den ebenfalls aufgrund einer Künstlerresidenz temporär in Tel Aviv lebenden Künstler Alexander Wissel (*1980). Obwohl sie sich nur flüchtig vom Studium in Düsseldorf kannten, lebten sie nun für einige Monate in einem kleinen Zimmer auf engstem Raum zusammen.
Gemeinsam entwickelten sie die Idee zu der Arbeit Mercedes Benz Vagabund (2013). Hierfür soll ein Mercedes Benz-Bus so ausgebaut werden, dass er anderen Künstlern wiederum in einer Art Residenz jeweils für sechs Monate ein mobiles Zuhause geben kann. Ideen von Inszenierung im Allgemeinen und Selbstinszenierung der teilnehmenden Künstler sollen das Projekt durchdringen und das Mobil selbst soll sich in einem stetigen Veränderungsprozess befinden. Das umgebaute Gefährt soll am Ende also nicht nur die Leistung einer oder zweier Personen sein oder feste Regeln vorgeben. Es soll vielmehr durch das offene Konzept Impulse an die jeweiligen Bewohner geben, die ihrerseits durch ihre Erfahrungen während der Nutzungsdauer Ideen und Impulse zurückgeben können.
Beide Künstler verstehen das Projekt als eine andauernde Performance, die durch jeden Künstler fortgeführt und erweitert wird: Das Wohnmobil als soziale Plastik, die keinen Sockel braucht, sondern ihre eigene Bühne ist. Eine wichtige Rolle spielt dafür seine Benutzbarkeit außerhalb der Kunst. Im Gegensatz zu klassischer Kunst- oder Filmrezeption soll sich die Arbeit durch die physischen Erfahrungen in das Leben der Bewohner einschreiben. In der Ausstellung ist als erster Schritt des Projekts eine maßstabsgetreue Realisation zu sehen. Es handelt sich dabei um ein Modell des möglichen Ausbaus, das die Größenverhältnisse verdeutlicht und das zu verwendende Material veranschaulicht. Das Modell soll jedoch ausdrücklich nur als ein Anfang verstanden werden, denn das Gefährt selbst ist letztendlich ein fortlaufender Prozess.