Ulla von Brandenburg, Astrid Klein, Monika Michalko, Dasha Shishkin
12 Apr 2018, 6–9 PM
Die Produzentengalerie Hamburg zeigt vom 13. April bis 26. Mai 2018 Positionen von fünf Künstlerinnen, die sich auf den ersten Blick stark unterscheiden, in ihrer thematischen und ganz persönlichen Ausdrucksweise jedoch eine überraschende Kongruenz aufweisen.
Clivia Vorrath (1947–1989) setzt sich über hauptsächlich zeichnerische Arbeiten mit ihren individuellen, oft existenziellen Zuständen auseinander, die zuweilen auch eine gewisse Dramatik aufweisen und auch in performativen und filmischen Sequenzen realisiert wurden. Persönliche Grenzerfahrungen und entsprechende zeichnerische „Bewältigungen“ stehen im Vordergrund.
Ebensolche individuelle Verarbeitungen stehen auch bei Astrid Klein (*1951) im Mittelpunkt ihrer Fotoarbeiten. Diese werden oftmals von Verweisen und Bezügen aus der jeweiligen politischen bzw. historischen Situation beeinflusst, wobei sowohl großformatige fotografische Collagenwerke als auch Objektassemblagen installativ eine zentrale Rolle spielen.
Die Sammlung Falckenberg (Hamburger Deichtorhallen) zeigt momentan eine umfassende Retrospektive der Künstlerin, zu der eine umfangreiche Monografie erschienen ist.
Die in Russland geborene Dasha Shiskin (*1977) bildet mit ihrer erzählerischen Arbeit in farbigen Zeichnungen, die sowohl im Stil der 1920er Jahre (mit russischen Zitaten) als auch mit Comic-Elementen eine nahezu spielerische Ergänzung zu den individuellen Mythologien von Clivia Vorrath und Astrid Klein. Shiskin weitet ihr zeichnerisches Repertoire oft in großformatigen raumbezogenen Wandmalereien aus. Im September 2018 wird sie mit einer Einzelausstellung in die Produzentengalerie Hamburg zurückkehren.
Ulla von Brandenburg (*1974) erweitert das Spektrum der vorgestellten Künstlerinnen um eine „theatralische“ Komponente, wobei sie über das Mittel der Aquarellmalerei mit Bühne, Schauspielern und Tänzern auseinandersetzt, die wiederum thematisch zentral in performativen und filmischen Inszenierungen agieren. Von Brandenburg zeigt aktuell eine große Werkschau im Musée Jenisch in Vevey, Schweiz (Kat.).
Filmische Arbeit ist auch Bestandteil des Portfolios von Monika Michalko: Ihre Bilder allerdings zeigen geheimnisvolle Objektzusammenhänge und an volkstümlichen Darstellungen angelehnte Malerei, die oft auf die traditionelle Kunst ihrer Heimat Tschechien verweist. Michalko ergänzt ebenso wie von Brandenburg ihre Arbeiten mit raumgreifenden Installationen, die einen eigenen Zauber und wiederum ganz individuelle und mystische Motive aufweisen.