Jonas Burgert
kein Einst
2025
Oil on canvas
240 x 180 cm
Photo: Lepkowski Studios
kein Einst
08 May 2025, 6 – 9 pm
DE
Zu seinem 20 jährigen Galeriejubiläum zeigt Jonas Burgert in seiner siebten Einzelausstellung kein Einst in der Produzentengalerie Hamburg eine Auswahl an 16 neuen malerischen Werken in unterschiedlichen Formaten ergänzt um zwei Skulpturen u.a. in neuer Materialität.
In dunkler und zugleich schillernder Farbigkeit fesselt Jonas Burgert den Betrachter mit seinen komplexen oftmals großformatigen theatralen Kulissen und mit seinen mysteriös anmutenden Charakteren. In seinen neuesten Werken changieren die Bildebenen: Die Protagonisten treten teilweise in den Hintergrund, während einzelne Objekte, Requisiten und Details in den Vordergrund rücken. Vorder- und Hintergrund verschmelzen.
Die Protagonisten tauchen in einzelnen Porträtstudien auf oder sie finden sich in chaotisch wirkenden Ensembles gemeinsam zusammen. Diese menschlich-mystischen Wesen und wilden Geschöpfe entstammen allein der Fantasie Burgerts.
Sie sind zum Teil eingehüllt in bunte Gewänder, changierende Roben, tragen exzentrische Kopfbedeckungen und sind dargestellt in stehender, sitzender oder in dynamisch gestischer Pose.
Ihre Blicke zeugen von Leere und erwecken gleichzeitig den Eindruck alles sehen zu können.
Den Betrachter zwar anblickend, laden sie nicht wirklich zur Interaktion ein, sondern spiegeln die Beobachtung des Betrachters.
In der spannungsgeladenen Atmosphäre seiner Bilder scheinen die Protagonisten einen ihnen innewohnenden Kampf auszuführen, der sich nicht nur auf die Bildräume begrenzt, sondern auch eine Verbindung zu den alltäglichen Herausforderungen herstellt, die wir in unserer realen Welt erleben.
Es sind vor allem die inneren Themen und Konflikte des menschlichen Geistes, die Tiefen unserer Gefühle, Empfindungen und Wahrnehmungen, die Jonas Burgert interessieren und die er in seinen Bildern ergründet. Sie werden in seinen schönen und doch grotesken Darstellungen sichtbar, sie spiegeln dem Betrachter, dass noch viel mehr unter der Oberfläche – dem schönen Schein – liegt.
Durch gezielte Lichtakzente und satter Farbgebung schafft Burgert träumerisch verstörend schöne, fantastische Welten voller Magie. Im Spannungsfeld zwischen Tod und Lebendigkeit finden sich in seinen Szenerien eine Vielzahl seltsamer Kreaturen: Tiere, Vögel, Insekten, Phantome, Geister in merkwürdigen Kostümen, obskure Objekte, pflanzliche Gewächse, Lianen, Girlanden, Bandagen sowie Knochen, Schädel, tierisches und menschliches Gebein.
Mit aufbrechenden Strukturen und Häutungen erzählen seine Schauplätze von Vergänglichkeit und Neubeginn.
Einige seiner Werke können als zeitgenössische Hommage an die Malerei der Renaissance und der flämischen Kunst gesehen werden.
Mit Bildtiteln wie stillstolz, trau, sinnt, sei, fein bei, kleinwildstill beschreibt Jonas Burgert unterschieldliche Zustände, die Gegensätzlichkeiten, Figuren und Emotionen in (s)einem Werk vereinen.
EN
On the occasion of his 20th gallery anniversary, Jonas Burgert presents in his seventh solo exhibition kein Einst at the Produzentengalerie Hamburg a selection of 16 new painterly works in various formats, supplemented by two sculptures in a new materiality.
In dark and at the same time dazzling colors, Jonas Burgert captivates the viewer with his complex,
often large-format theatrical backdrops and with his mysterious characters. In his latest works, the pictorial levels change: The protagonists sometimes recede into the background, while individual objects, props, and details come to the foreground. Foreground and background merge.
The protagonists appear in individual portrait studies or are grouped together in seemingly chaotic ensembles. These human yet mystical beings and wild creatures are entirely born from Burgert’s imagination. They are sometimes draped in colourful garments and shimmering robes, wearing eccentric headgear, depicted in standing, seated, or dynamically-gestured poses.
Their gazes exude emptiness while simultaneously giving the impression that they see everything.
Although they look directly at the viewer, they do not invite interaction but instead mirror the observer’s gaze.
In the tense atmosphere of his paintings, the protagonists seem to be engaged in some internal struggle — a conflict that extends beyond the visual space and connects to the everyday challenges we face in the real world.
It is above all the inner themes and conflicts of the human spirit, the depths of our feelings, sensations and perceptions that interest Jonas Burgert and which he explores in his paintings.
These are visible in his beautiful yet grotesque depictions, revealing to the viewer that much more lies beneath the seductively glossy surface.
Through targeted light accents and rich colours, Burgert creates dreamlike, disturbingly beautiful, fantastical worlds full of magic.
In these scenes, between death and vitality, a variety of strange creatures can be found: animals, birds, insects, phantoms, ghosts in peculiar costumes, obscure objects, plant life, vines, garlands, bandages, as well as bones, skulls, and remains of animals and humans.
His compositions tell of transience and new beginnings with structures that break open and shed their skins. Some of his works can be seen as contemporary homages to the painting of the Renaissance and Flemish art.
With titles such as Stillstolz, trau, sinnt, sei, fein bei, and kleinwildstill, Jonas Burgert describes different states that unite opposites, figures and emotions in his work.